Genetisch gesehen haben wir noch den Körper eines Steinzeitmenschen - Ein Körper, der für Bewegung und Aktivität gemacht ist, um am Leben zu bleiben. Heute aber zeichnet der Alltag des Menschen ein ganz anderes Bild von den Aktivitätsmustern des Menschen - wir sitzen hauptsächlich. Und das ist ungesund. Vor allem, wenn wir dauerhaft, ohne Unterbrechungen sitzen. Wir zeigen 5 Fakten auf, warum das so ist.
(1) Der Freizeitsport am Abend ist gut, aber die Schäden des Sitzens bleiben
Viele von uns denken, dass sie sich genügend bewegen, da sie ja am Abend ihrem Freizeitsport nachgehen. Dies widerlegen jedoch verschiedene Studien, die aufweisen, dass die negativen Effekte des Sitzens nicht nachträglich durch Bewegung kompensiert werden können. Das heißt für uns, dass schon während des Arbeitstages eine moderate Bewegung am Arbeitsplatz ermöglicht werden sollte und wir nicht auf den Feierabend oder das Wochenende warten sollten.
(2) Der Kalorienverbrauch beim Sitzen schrumpft auf ein Minimum
Sobald wir uns hinsetzen, sinkt der Kalorienverbrauch unseres Körpers auf ein ein Minimum von nur 1 Kalorie pro Minute. Das entspricht also nur knapp 60 Kalorien pro Stunde. Dahingegen verbrauchen wir beispielsweise bei 60 Minuten Squash knapp 800 Kalorien. Aber auch schon das alleinige Stehen führt zu einem Anstieg des Kalorienverbrauchs. Laut einer Studie der University of Chester aus Großbritannien können Sie mehr als 40 Kalorien pro Stunde verbrennen, indem sie einfach nur stehen - statt sitzen.
(3) Die Fettverbrennung wird lahm gelegt
Das Enzym Lipase (LPS) ist ein entscheidender Faktor für die Fettverbrennung in unserem Körper. Die Produktion und damit Konzentration des Enzyms sinkt nach kurzer Zeit der Inaktivität um bis zu 90 %. Ist seine Konzentration niedrig, werden Triglyceride weniger effektiv aus dem Blut entfernt und die Konzentration des HDL-Cholesterols sinkt. Auf Dauer führt eine niedrige Konzentration von Lipase zu Adipositas und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
(4) Das Diabetes Risiko steigt an
Der Körper ist sehr effektiv - alles was nicht genutzt wird, wird abgebaut. Inaktive Muskeln verlieren daher ihre Mitochondrien und sprechen schlechter auf Insulin an als aktive. Bei längerem Sitzen führt das bereits nach einem Tag zu einer Insulinresistenz der Muskeln - Die Insulinwirkung sinkt um ganze 24 %. Das kann bei dauerhafter Praxis zu Typ-2-Diabetes führen. Aber schon viel früher sind negative Effekte festzustellen. Bereits nach 60 Minuten Dauersitzens ist der Kreislauf derart reduziert, dass Zellen unterversorgt sind.
(4) Wir sterben früher
In einer Studie des "American Journal of Epidemiology" beobachteten Forscher 14 Jahre lang knapp 120.000 Amerikaner. Das Ergebnis der Studie ist, dass Männer, die täglich sechs oder mehr Stunden sitzen, eine um 20 Prozent höhere Sterberate aufweisen als andere Probanden, die nur bis zu drei Stunden täglich saßen. Bei Frauen lag die Sterblichkeitsrate der "Inaktiven" um gar 40 Prozent höher. Und zwar unabhängig davon, ob die Probanden nach Feierabend noch Sport trieben.
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